
Der Chinesische Garten ist etwas ausserhalb von Groningen im Botanischem Garten Haren, aber mit dem Fahrrad gut vom Hafen zu erreichen. Er öffnete um 10.00 Uhr, die Sonne stand schon hoch, doch die großen Kiefern filterten das Sonnenlicht sehr stimmungsvoll. Den anschließenden Spaziergang durch den Botanischen Garten hätte ich mir schenken können, er war nicht weiter interessant. Einen so großen Chinesischen Garten hatte ich noch nie gesehen und war sehr beeindruckt von den vielen, verschiedenen Gebäuden, den aufwendigen Holz und Schnitzarbeiten und einen Teich mit Wasserfall. Mitte Mai ist die perfekte Besuchszeit, denn die Azaleen in Rot und Pink standen in voller Blüte.
„Die Ursprünge des Chinesischen Gartens
1986 besuchte eine Groninger Handelsmission mehrere Städte in China. Während eines Besuchs in einem Restaurant beim Long Hua Tempel in Shanghai, sagte eines der Mitglieder der Mission, dass man dergleichen auch in Groningen haben müßte. Und so geschah es! Meister Le Wei Zon, der berühmte Stadtgartenarchitekt aus Shanghai, fertigte die ersten Entwürfe während eines Besuchs im Hortus an. Shanghai stellte Baumaterialien zur Verfügung und die Niederlande die dafür nötigen Mittel.
Das gesamte Material, mit dem der Chinesische Garten errichtet wurde, wurde von China in die Niederlande verschifft, von den Steinen im Garten und dem Holz der Pavillons, bis zu den Möbeln im „Das Stöhnen des Drachen Teehaus“. Sieben Monate lang legten dutzende chinesische Arbeiter den Park weitgehend von Hand an, denn „Was man von Hand herstellt, da kann man seine Seele hineinlegen“. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit zwischen den Niederlanden und Shanghai ist der wunderschöne chinesische Garten „Das Verborgene Reich von Ming“, der am 12. April 1995 von S.M. Königin Beatrix offiziell eröffnet wurde.“
„In Gärten der westlichen Welt hat man oft einen unmittelbaren Überblick über den gesamten Garten, aber in einem chinesischen Garten ist das nicht der Fall. Ein Spaziergang durch den chinesischen Garten ist wie ein Spaziergang in einem chinesisches Gemälde. Die Galerien mit überraschenden Ausblicken, Pavillons, verschlungenen Wegen mit wechselnden Aussichtspunkten, einem Teich, einer Insel und einem Wasserfall sollen die Besucher zum Träumen einladen“. www.hortusharen.nl
Den „Stadstuin Kempkensberg“ erreichten wir gerade noch mit den letzten Sonnenstrahlen. Ein modern gestalteter öffentlicher Park von dem Landschaftsarchitekturbüro Baljon auf dem Parkhausdach eines Hochhauses für die Holländische Steuerbehörde. Der Stadtgarten liegt zwischen einem kleinen Waldgebiet, den Sterrebos und der S-Bahn Station Europapark. Um die Fallwinde einzudämmen, die durch das 90 Meter hohe Gebäude entstehen können, wurden an verschiedenen Stellen hohe Efeuhecken an Gestellen gezogen und auch mehrstämmige Bäume sorgen für Windstille in Bodennähe, um die Stauden zu schützen. Ein Wasserbecken mit Sitzmauer schlängelt sich durch die Anlage und lädt ein darauf zu sitzen. Den Fröschen scheint es sehr zu gefallen, sie waren munter am Quaken.
An die 200 verschiedene Staudenarten wurden verwendet, um großflächige Pflanzruppen neben interessante kleinteiliger Gruppierungen zu setzen. Mitte Mai blüht die blaue Amsonia, Akelei, Phlomis, Wolfsmilch, Katzenminze und die gewöhnliche Nachtviole üppig.
Es hat mir so gut gefallen, dass ich am nächsten Morgen noch ein zweites Mal zum Fotografieren hingefahren bin. Gar nicht so leicht im Berufsverkehr mit den vielen Fahrradfahrern mitzuhalten. Fahrradstellplätze vor den Gebäuden sucht man vergeblich, alle parken in den Tiefgaragen. Außer in Dänemark, bin ich noch nie so gut und sicher Fahrrad gefahren. Man braucht keine Angst vor Autos zu haben und hat immer seine eigenen Strassen, Brücken und Tiefgaragen. Warum gibt es in Deutschland so wenig Unterstützung für Fahrradfahrer?


Ein Hofje, ist ein Innenhof, den sich mehrere kleine Wohnungen drumherum teilen. In der Innenstadt von Groningen gibt es von diesen alten Sozialwohnungen/Altersheimen noch erstaunlich viele. Im Touristenbüro kann man ein kleines Heftchen kaufen und einen ca. 7 km langen Spaziergang machen und einen Teil der Innenhöfe besuchen. Früher lebten in diesen kleinen Häusern und Wohnungen Witwen, Alte, Waisen und Psychisch kranke Menschen. Auch heute sind die sehr ruhigen Wohnungen mitten in der Stadt sehr beliebt, auch wenn sie winzig klein sind. Nicht nur Fahrradwegenetze können Niederländer bauen, auch Gärten liegen ihnen am Herzen wie man überall in der Stadt sieht.
Wir lagen ganz zentral im Oosterhaven mitten in Groningen, aber es war ruhig und entspannt. Die Waschgelegenheiten zwischen den Häusern etwas versteckt auf der anderen Strassenseite. Eine sehr nette Hafenmeisterin lachte über unsere etwas „Spezielle“
Wir lagen mit der SY Flores im Oosterhaven, super zentral mitten in Groningen und trotzdem sehr ruhig. Vor dem Boot ein Fitnessplatz, die Duschen etwas versteckt auf der anderen Strassenseite, extrem sauber und alles gut gepflegt und überwacht von einer netten Hafenmeisterin. Es gefiel uns so gut, dass wir drei Nächte dort blieben.
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