Unsere FLORES lag aufgeriggt nach dem langen Winterschlaf in der Box in Lemkenhafen und wartete auf das diesjährige Leinen los: am Samstag, 30.04.2023 war es dann endlich soweit: mit meinen Segelfreunden Georg und Martin – wir haben vor genau zehn Jahren gemeinsam den SKS-Schein gemacht –  ging es auf den traditionellen 1.Mai-Törn, erstmalig one-way Richtung Schweden. Unter der Fehmarnsundbrücke (Clearance 21m) passten wir knapp durch (Masthöhe mit Antenne ca. 20,30m) und raumschots halsten wir am Gedser Leuchturm vorbei unserem Tagesziel Hesnæs entgegen. Die sonst übliche 1. Mai-Party an Bord fiel aus – Moni fehlte leider dieses Jahr – und am nächsten Tag lagen ja auch wieder über 50 Seemeilen vor dem Bug. Ein weiterer Tag mit Rückenwind führte uns an den wunderbaren weissen Kreidefelsen von Møns Klint und dem grossen Offshore-Windpark Kriegers Flak vorbei an die schwedische Südküste in den kleinen Hafen Gislövs Läge, etwas östlich des Fährhafens Trelleborg. Der dritte Meilenfresser-Schlag bei wolkenlosem Himmel und frischem Westwind mit 15-20 Knoten blies uns die Küste Schwedens entlang, vorbei an Kommissar Wallenders Ystad bis in den kleinen, aus Granit geschlagenen, schönen Hafen Allinge auf der NO-Seite der dänischen Insel Bornholm (ein erneuter Gastlandflaggenwechsel war vor dem Anlegen wieder nötig). Mittwochmorgen nutzten Martin und Georg unsere beiden Bordfalträder zu einer Tour zur nahegelegenen Hammershus Slotsruin, einer imposanten, im 12. Jahrhundert erbauten Burg mit weitem Blick über die Ostsee, die ich im Vorjahr mit Sibylle schon besichtigt hatte. 

Die 15 Seemeilen am Nachmittag nach Christiansø, noch östlich von Bornholm liegenden ehemaligen militärischen Aussenposten, war das Highlight dieser ersten Törnwoche:

Am fünften Tag nahmen wir dann mit einem aufziehendem Starkwind aus Ost Kurs auf das schwedisch Simrishamn in der Hanöbucht, wo wir unseren Törn bei einem Hafentag dem starken Wind trotzten und diesen Woche in einem kulinarischen Fest ausklingen liessen. Und am Samstag war für die „beste Crew der Welt“ die Zeit an Bord der FLORES zu Ende und für die Beiden ging es per Bahn nach Kopenhagen, Flixbus nach Rødbyhavn, Fähre nach Puttgarden, Taxi nach Lemkenhafen und die letzen Meilen dann mit dem Auto zurück in den Heimathafen nach Düsseldorf… Martin und Georg – tack så mycket – wieder ein wunderbarer Törn mit euch.

hard facts: 5 Segeltage, 1 Hafentag (Abwettern in Simrishamn), 228 SM, Max. Speed: 10,3 auf der Strecke nach Bornholm, Segeltechnik: ca. 11 Halsen, 1 Wende (vor dem letzten Hafen, die musste noch sein), viel Sonne, perfekten Wind, noch „fusskalt“ im Boot: Wassertemperatur: 6-8 Grad, abends Webasto-Bootsheizung.

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