
12. Juni, Mittwoch, Cherbourg – Barneville-Cateret
Wieder heißt es früh aufstehen, 5.30 Uhr, um mit dem Hochwasser um 11.30 Uhr im Hafen von Barneville-Cateret anzukommen. Es ist noch fast dunkel, die Wolken am heller werdenden Himmel sehen aus wie ein Gebirge. Heute bleibt der Sonnenaufgang hinter der untersten Wolkenschicht versteckt. Die Welle von der Seite verursacht mir leichte Übelkeit, der Wind ist sehr kalt und weil ich mich wenig bewege wird es mir richtig kalt. Am Cap de la Hague haben wir große Wellentäler, die sich mit ganz stillen und ruhigen Wassern abwechslen. Ziemlich komisches Gefühl, es klatscht und hämmert ordentlich, wenn das Boot in ein Wellental fällt.
Marcus hat alles perfekt ausgerechnet und es geht pünktlich um 11.30 Uhr mit 3.36 Metern Wasser unterm Kiel über den Siel, der den Hafen vom Meer trennt. Einige Stunden später ist das Wasser weg und man kann sich nicht vorstellen wie man in den Hafen kam. Wir liegen hier am Rand der Marina, es sind keine Deutschen hier, ein paar Engländer und Franzosen neben uns auf einem Motorboot. Mittagessen Bohnensuppe mit Speck und Kartoffeln.
Das Mittagessen hätte Marcus auch auslassen können, es kam sofort retour, er bleibt an Bord. Ich mache einen schönen Spaziergang durch den Ort bis zum großen Strand. Bei meiner Rückkehr kommt Marcus aus dem Bettchen geschlichen und hat die Fischpaste im Verdacht der Auslöser zu sein. Die gab es tatsächlich schon mit Peter am Sonntagabend.
Das Wetter wird schlecht, der Grund warum wir noch nicht zu den Kanalinseln rüber segeln, wir wollen hier drei Tage abwettern. Noch ist es Windstill und friedlich und um 21.06 verschwindet die Sonne hinter den Bäumen.
Samstag, 15. Juni, Carteret
Endlich geht es uns besser und so machen wir uns auf den Weg zum Markt in Barneville. Ein schöner Wanderweg führt durch abseitige Dünenlandschaft vorbei an alten, kleinen Ferienhäusern. Das Wetter ist trocken, aber recht windig und bewölkt. Uns erwartet ein toller und großer Markt, erstaunlich für einen so kleinen Ort. Wir können uns kaum entscheiden zwischen den unterschiedlichen Fischhändlern, den drei Käseständen, Bio-Gemüsehändler und einem Pilzhändler mit Cidre und Calvados zum Verkosten. Den Calvados haben wir ausgeschlagen, stattdessen eine heiße Schokolade im Café am Platz. Fischfilet mit Reis und Fenchel sind dann auch genau das richtige für ein Mittagessen an Bord, mit anschließenden langen Mittagsschlaf.
Keine Arbeit am Rechner und, oder Blog, sondern gegen 19.00 Uhr Aufbruch zum Strandspaziergang rund ums Cap. Wir kommen zum Leuchtturm und zu den Ruinen einer alten verfallen Kirche mit tollen Blick über einen endlosen Strand. Der Wind pfeift ordentlich als wir auf dem GR 223, auch bekannt als der Zöllnerweg, um das Cap kraxeln. Den Rückweg haben wir abgekürzt und sind über den Parkplatz und die Strasse gelaufen. Morgenrunde 5 km. Abendrunde 6 km. Back to normal.
Montag, 17. Juni und Dienstag 18. Carteret
Gestern war der Geburtstag meiner Schwester Thekla, die in der Normandie bei Caen lebt, heute hat Paul, unser Sohn Geburtstag. Er wird 25 Jahre. Wir versuchen ihn morgens zu erreichen, er skyped mit uns während er das Essen für seine Filmcrew zubereitet. Später, bei einem zweiten Videoanruf packt er sein Geburtstagspaket aus, das ich ihm schon von Düsseldorf aus zugeschickt hatte. Asiatische Nudeln und jede Menge Parmesan (kauft Paul sich nicht so häufig, da er so teuer ist) und ein Buch. Kommt alles gut an.
Büro und Blogarbeit. Einfache Pasta zum Mittagessen.
Dann kommt Leben in die Bude: Thekla und ihr Freund Christoph wollen uns spontan besuchen kommen. Wir haben 2,5 Stunden zum Putzen und Einkaufen. Kurz vor 17.30 treffen wir wieder im Hafen ein und haben das Essen noch nicht ausgepackt, da stehen die zwei schon vor dem Boot. Wir grillen ein riesiges Steak und Hühnchen für Christoph, mit Mais und Baguette. Dazu Champagner, auf Theklas Geburtstag und auf Pauls! Wir verbringen den kommenden Tag gemeinsam am Meer, mit einem leckeren Picknick aus den Resten von unserem Grillabend.
„Eine Besonderheit auf der Westseite des Cotentin sind die riesigen Dünenlandschaften. Eine davon, die Dunes d’Hattainville, erstreckt sich auf rund zehn Kilometern und gehört zu den Gemeinden Barneville Carteret, 800 Hektar wildes Dünenland, Sand und Kaninchenburgen, wohin das Auge blickt. Der höchste Punkt liegt auf beachtlichen 80 Metern Höhe, während nur wenige hundert Meter weiter wild wogende Wellen auf den Sandstrand treffen. Das Gebiet steht unter Naturschutz, kann aber auf Trampelpfaden durchquert werden.“ Wikipedia
Gegen 18.00 Uhr fahren Thekla und Christoph zurück. Wir duschen, saugen, Gitarre spielen…sind müde von der Sonne und der Strandwanderung. Es ist windstill und sehr friedlich und ruhig.
Mittwoch 20. Juni, Carteret
Frühmorgens um 7.00 können wir den Hafen von Barneville-Cateret verlassen. Viel Platz, wenig Win, ich parke aus. Die Sonne scheint, das Wetter ist schön, wir reffen das Groß direkt ins 1. Reff denn der Wind frischt auf. Prima, Welle von hinten! Das brauche ich nicht, mir wird etwas übel.
Ankunft vor dem Hafen von Guernsey, St.Peter Port und Leinen fest am Visitor Pier um 11.15 Uhr Englische Zeit Um 15.30 Uhr kommt der Harbour Master und geleitet uns in den Hafen zu unserem Liegeplatz. Hochwasser ist um 17.00 Uhr.
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