Staande Mastroute, Emden – Groningen

Samstag, 11. Mai, Emden

Ich fahre mit dem Zug nach Emden, um Marcus und Martin dort zu treffen.

Die erste Segelwoche durch den Nord-Ostseekanal wollte ich noch nicht mitfahren, da ich befürchtet habe, dass es mir zu kalt und zu rau wird. Ausserdem ist es für die Jungs auch schön unter sich zu sein. Wir machen direkt einen Abstecher zu Jacques Weindepot und decken uns mit Wein für die nächsten Wochen ein. Nicht zu viel, wir sind schließlich auf dem Weg nach Frankreich!

Wir kennen Emden nicht und genießen das schöne Wetter am Sonntag, um eine Stadtbesichtigung zu machen. Wir beginnen den Sonntagmorgen mit dem Besuch der Neuen Evangelischen Kirche. Finden einen Platz in der hellen, sonnengefluteten Backsteinkirche und können es nicht fassen, dass die Predigt über Joachim Neander geht und seine Liebe zur Natur. Das Neanderthal liegt am Rand von Düsseldorf, erzählt die Pastorin. Das ist direkt neben unserem Zuhause in Gerresheim. Eine Predigt für uns! Lied 504 von Joachim Neander

1.“Himmel, Erde, Luft und Meer zeugen von des Schöpfers Ehr;

    meine Seele, singe du, bring auch jetzt dein Lob herzu….

5. Seht der Wasserwellen Lauf, wie sie steigen ab und auf;

    von der Quelle bis ans Meer, rauschen sie des Schöpfers Ehr.

6. Ach, mein Gott, wie wunderbar, stellst du dich der Seele dar!

    Drücke stets in meinem Sinn, was du bist und was ich bin.“

Und im Mülleimer auf dem Friedhof finden sich, oh schöne Natur, jede Menge weggeworfene, goldgelbe Stiefmütterchen, die direkt an Bord eingepflanzt werden. Wir besichtigen das Henri Nannen Museum, mit dem berühmten, blauen Pferdebild des Expressionisten Franz Marc und haben uns natürlich passend zu den Bildern von Cy Twombly angezogen. Wir hätten auch fast mit unserem Boot vor dem Museum ankern können, es gibt einen Minibootsanleger.