
Endlich der Post vom Törnstart dieses Jahr. Von Lemkenhafen nach Emden: Nach den Vorbereitungstagen in Lemkenhafen machte ich zusammen mit Martin, wie schon im letzten Jahr, die Leinen los. Bei frischem Wind aus SO segelten wir am Sonntag, den 5. Mai endlich wieder los. Auf halber Strecke trafen wir noch die SY GLÜXKIND die von Kiel kamen. Von Laboe aus, wo SY FLORES am im Mai 2023 das erste Mal eingekrant wurde, motorten wir zur Schleuse nach Kiel-Holtenau, der Einfahrt in den Nord-Ostsee-Kanal (NOK). Vorbei an Tankern, Traditionsschiffen und anderen Sportbootfahrern legten wir unseren ersten Übernachtungsstop in Rendsburg beim Regatta-Verein ein. Am nächsten Morgen fuhren wir viele Kilometer vor der Megayacht KISMET, die in der Lürssen-Werft in Rendsburg vom Stapel lief. Für drei Familien ist die wöchentliche Chartermiete von 3 mio. Euro auch erschwinglich. Nur das Interieur muss man lieben. Wir bewunderten die Ingenieurskunst der beiden Eisenbahnhochbrücken Rendsburg (mit Schwebefähre) und Hochdonn und die Behördenkunst in der Schleuse Brunsbüttel, wo das Schutzzonen-Häuschen in der Schleusenmitte direkt vor das Kaiser-Wilhelm Wappenadler platziert wurde. Bei der Ausfahrt in die Unterelbe spürte FLORES das erste mal Strömung und mit Vollgas und Gegensteuern landeten wir gut in der Marina Cuxhaven. Ein abendlicher Spaziergang führte uns entlang der Sehenswürdigkeiten: den Hamburger Leuchtturm, den Radarturm Alte Liebe, das Trans-Ocean-Vereinshaus und das Semaphor (griechisch: Zeichenträger), mit dem ab 1884 den Seeleuten auf der Unterelbe die Windstärke und Windrichtung mechanisch angezeigt wurde und zwar bei den Inseln Borkum (B) und Helgoland (H). – Der Wind für Helgoland stand am nächsten Morgen auf 1 Beaufort. Kein Segeln möglich. Umso wichtiger die passende Strömung mitzunehmen. Schon um 6 Uhr kreuzten wir bei bestem Wetter mit 10KN Fahrt über Grund die Unterelbe und nahmen Kurs auf Deutschlands einzige Hochseeinsel: Helgoland.
Mittags erreichten wir die Insel. Dort wurde erstmal zollfrei der Dieseltank nachgefüllt und ein Platz im Südhafen gesucht. Dort ist Päckchenliegen (mehrere Boote machen zusammen am Steg fest) angesagt (Nachtrag: die schwedische SY Adagio ganz rechts am Steg haben wir in Dieppe wiedergetroffen). Eine kleine Inselrunde führte uns von der Unterstadt zur Oberstadt, alles etwas langweilige Architektur aus den 50/60er Jahren, Helgoland wurde erst dann wieder nach dem Krieg besiedelt. Aber die Vogelwelt an der Steilküste im Westen ist schon sehr beeindruckend. und bei wunderbaren Abendlicht genossen wir die Zeit an der „Langen Anna“. Hafentag am Tag darauf: Schwimmen im Meerwasserfreibad und Angrillen am Abend. Geduldiger Skipper hat immer den richtigen Wind – leider hatten wir nicht mehr Zeit um auf unseren Wind zu warten – und so mussten wir am Freitag die knapp 80sm größtenteils Motoren. Erst in der Ansteuerung auf Borkum konnten wir die Segel setzen und mit der Strömung bis zum Burkana-Hafen segeln. Eine kleine Runde auf den Vellos zum Borkumer Neuen Leuchtturm nahmen wir zum Ausgleich für über 14 Stunden „rumsitzen“… und belohnten uns mit Pommes und Burger. – Am letzten Tag unseres 1.Mai-Törns segelten wir die Ems hinauf und an der Eisenbahndrehbrücke kurz vor dem Stadthafen stieg noch Martins Familie an Bord, die ihn in Emden abholen wollten. Mit Emden hat Martin einen besondere Beziehung: dort hat er im Studium Anastasia kennengelernt und auch geheiratet. – Ein toller Törnstart war das – vielen Dank Martin.
Hardfacts: Lemkenhafen-Laboe, Laboe-Rendsburg, Rendsburg-Cuxhaven, Cuxhaven-Helgoland, Helgoland-Borkum, Borkum-Emden: 269 SM, 6 Segeltage, 1 Hafentag, Angrillen auf Helgoland, 98km Kanalfahrt,
Noch kein Kommentar, Füge deine Stimme unten hinzu!