Motala am Vätternsee
Quer durch Schweden auf dem Göta Kanal, das hatte ich mir am Anfang unseres Segelsommers in der Ostsee gewünscht. Nach drei Wochen ‚Heimaturlaub‘ in Düsseldorf trafen wir Montagabend, den 7. August unsereTochter Clara in Stockholm am Bahnhof, gemeinsam fuhren wir nach Nynäshamn.
Die FLORES lag gut versorgt im Hafen von Nynäshamn. Die netten jungen Hafenmeisterinnen hatten sich hervorragend um unsere Bordpflanzen gekümmert. Meine Pflanzen hatten gute Gesellschaft :))

Wir freuten uns sehr über Claras Begleitung. Zum einen weil es schön ist, dass sie Spass am Segeln hat, eine große Liebe zum Wasser wie Marcus und zum anderen, weil wir froh waren am Anfang der vielen Schleusen im Kanal noch eine helfende Hand zu haben.

Man kann den Göta Kanal in 5 Tagen durchfahren und braucht noch einmal 3-4 Tage für den 2. Teil über den Vänernsee und den Trollhätte Kanal. 

Diese Kalkulation ist jedoch sehr knapp und es bleibt keine Zeit zwischendurch Ausflüge zu machen und Pausentage einzulegen. Wir hatten 14 Tage eingeplant, doch machte uns das schlechte Wetter am Anfang direkt einen Strich durch die Rechnung. Von Nynäshamn bis zum Eingang des Kanals in Mem braucht es auch 2 Tage, sodass wir 8 Tage für den Göta Kanal und 4 Tage für den Vänernsee und den Trollhätte Kanal als Zeitfenster hatten.

Hier ein paar Fakten über die Strecke von Mem in der Ostsee bis Sjötorp am östlichen Rand des Vänernsees :

Anzahl der Schleusen: 58

Länge des Kanals: 190km, davon 87km gegrabener Kanal 

Höchster Punkt über dem Meeresspiegel: 91,80 m

Von Sjötorp geht es noch über den Vänernsee (11 x so groß wie der Bodensee) bis zum Trollhätte Kanal, der mit ca. 80 km eine wichtige Transportstrecke für die Handelsschifffahrt von Schwedens Westküste ins Landesinnere ist. 

 

Festmachen im Schloßgraben von Vadstena Slott, die Abendsonne beleuchtet die fantastische Kulisse.

Clara geht in Vadstena von Bord. Wir lassen sie am Mittwoch morgen mit ihrem Koffer im Hafen stehen und sind traurig, da wir keine Zeit haben sie zum Busbahnhof zu bringen. Mit dem Bus fährt sie zurück nach Motala und nimmt von dort den Zug zu einer Freundin nach Kopenhagen, wo sie noch zwei Tage bleibt.

Danke Clara für deinen Film:

Schwedische Landschaft mit den hübschen, gelben Holzhäusern der Schleusenwärter lassen wir links und rechts liegen. Mittagspause und mein Versuch Blaubeeren zu pflücken an einem kleinen stillgelegten Seitenarm.

Marcus dreht eine Abendrunde durch Töreboda. Am nächsten Morgen kaufe ich auf dem Markt 2 Kilo Blaubeeren, um Marmelade zu kochen. Trotz langer Hose und Pulli wurde ich an den Händen am Vortag so zerstochen, dass ich den Versuch Blaubeeren zu ernten schnell aufgab.

Donnerstag, 17. August, die Studenten müssen zurück an die Uni und können die Schleusen nicht mehr bedienen. Von jetzt ab geht es die restlichen Schleusen im Konvoi. Zwei Schleusenwärter fahren parallel zu uns den Kanal entlang und schleusen uns bergab. Wir sind fast immer das einzige Boot und verlassen in Sjörtorp den schönen Kanal, um über den Vänern See zu segeln. Läcko Slott sehen wir am Ufer, entscheiden uns aber für den Fischereihafen Spiken. Hier kaufen wir einen riesigen, geräucherten Lachs, den wir später gemeinsam mit Freunden genießen werden.

Die letzte Etappe über den Trolhätte Kanal.

Um nicht bei Dunkelheit in Göteborg anzukommen, entschieden wir uns, für die letzte Übernachtung an einen Holzsteg unterhalb der Festung Bohus anzulegen. Wir sind nicht die einzigen, die hier gratis übernachten wollen. Allerdings ist das unüberlegte Abbiegen nach rechts, in das falsche Fahrwasser einem Segler nicht gut bekommen. Er kollidierte mit einem Fels unter der Wasseroberfläche. Die Wasserschutzpolizei zog das Boot bis zum Steg und überließ den armen Skipper und seine Mitseglerin ihrem Schicksal. Die Pumpen konnten das eindringende Wasser kaum schaffen und wir wissen nicht ob sie das Boot retten konnten.

Am nächsten Morgen öffnete die Autobahnbrücke Jordfalsbron um 9.00 Uhr. Der gesamte Verkehr auf der Autobahn wird für uns angehalten und wir dürfen passieren. Um 12.00 Uhr erreichten wir den Hafen Lilla Bommen, in Göteborg.

Ab Göteborg geht es mit Chrissi und Dirk, Freunden aus Düsseldorf weiter.

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