
Unsere erster Tripp von Mariehamn führte uns nach Käringsund. Wir wollten mit unseren Freunden Cathrine und Gavin auf SY SALUTE weiter hoch in den Norden der Schwedischen Ostküste und hatten von dort eine gute Ausgangsposition, um anschließend die Ålandsee nach Westen zu überqueren.
Käringsund „ist einer von Ålands besseren Gasthäfen mit sehr gutem und vielfältigem Service für das Bootsvolk“, heißt es im Reise.- und Hafenbuch. Neben Duschen, Toiletten und Sauna gibt es auch ein Restaurant direkt am Wasser. Ein Ausflugsziel auch für Gäste, die mit dem Auto kommen. Das Einfahren in die Buchten erfordert immer eine gute Vorbereitung und das genaue Studieren der Karten im Hafenbuch, auf dem iPad mit den Navionics-Karten und zusätzlich schaut Marcus manchmal noch auf Googlemaps die Details an. Die Ansteuerung von See ist markiert mit Bojen/Tonnen oder Leuchttürmen und das Boot muss auf einer ganz bestimmten Linie, fahren, um die Felsen, die teilweise unter Wasser liegen zu umfahren. Die Wassertiefe auf unseren Instrumenten am Steuerstand muss man genau im Auge behalten. Die nächste Aufgabe ist das Schiff an Land festzumachen. Oft liegen fest verankerte Bojen, mit Abstand zum Steg im Wasser, die ich mit einem Spezialhaken angeln muss. Die Leine mit Haken bringe ich dann zu Marcus nach hinten an das Ruder, er befestigt sie am Boot, sobald wir nah genug an Land sind. Vorne am Bug habe ich schon zwei Leinen vorbereitet, die an Land befestigt werden müssen. Meistens kommen hilfreiche Segler und übernehmen diese Aufgabe. Ist keiner da, muss ich runter vom Boot, auf den Steg springen und die Leine selbst befestigen. Nicht sehr beliebt bei mir. Die ganze Aktion ist für mich immer mit viel Aufregung verbunden und da bin ich nicht die einzige Seglerin, der diese Anleger immer weiche Knie machen. Spreche ich mit den anderen Frauen, die zu meistens diese Aufgabe übernehmen, geht es vielen ähnlich. Selbst im Hafen zu steuern traue ich mich fast nie. Am Ende eines 12 Meter langen Schiffs am Steuer zu stehen und den Abstand zum Steg einzuschätzen, einzukalkulieren wie schnell und wie weit der Wind uns in eine ungewollte Richtung vertreibt, macht mir Angst.
Kleiner Abendspaziergang am 17. Juni rund um die stille Bucht Käringsund mit den alten grau-braunen Bootshäusern aus Holz, die früher und teilweise auch heute noch zum Unterstellen der Boote dienen.
Unser Morgenjogging, (bisher mein einziges) führte uns zu einer ganz besonderen Sehenswürdigkeit der Gegend. Das stattliche, gelbe Post und Zollhaus, von 1828, errichtet unter Zar Alexander I., erinnert an die über hundert Jahre, als Åland russisch war und Eckerö Grenzstation zwischen Schweden und Russland. Wir hatten keine Kamera dabei, sorry kein Bild.
Die nächsten zehn Tage verbrachten wir an der schwedischen Ostküste.

Degersands kleine Gastbrücke auf Eckerö war am 29. Juni eine weitere Station auf den Ålands, die wir anliefen, nachdem wir uns von Cathrine und Gavin in Schweden getrennt hatten.
Ein kleiner Fussweg führte von unserer Anlegesteg auf die andere Seite der Bucht, an der es einen Sandstrand gab. Der Steg wird von dem Campingplatz am Strand verwaltet und man kann dort die Duschen nutzen. Doch wer braucht eine Dusche im Container bei einer eigenen Aussendusche an Bord. Schwimmen im spiegelglattem Wasser, nach einer Gymnastikstunde am Holzsteg und Abends noch Gitarre üben an Bord mit dem Dingi als Sitzbank. Ja, ja, ja!!! Marcus angelt immer wieder so erfolgreich wie Ralf am Anfang dieses Sommers. 😉
Nach Degersand kam unserer erneuter Halt in Mariehamn und die Motorreparatur.
Hierzu schon unser Blogbeitrag aus Mariehamn.
Am 5. Juli verlassen wir Mariehamn durch das Fahrrwasser nach SO (der Motor läuft einwandfrei) und weiter gehts unter Segeln nach Bomarsund.

Das Highlight für die Segler ist die alte Festung in Bomarsund, dementsprechend ist der Gästesteg voll belegt. Wir fahren bis an sein Ende und legen uns in zweiter Reihe an einem Schiff fest, welches längs zu einem kleinen Steg liegt. Am Ende des Abends liegen noch drei weitere Boote neben uns, mit Leinen untereinander festgemacht. Auf dem Foto fehlt das fünfte Boot was noch später anlegte.

Wir machen einen ausgiebigen Rundgang durch die verbliebenen Reste einer einstmals riesigen Festungsanlage, die den ganzen Zipfel der Insel einnahm. Ein Bauwerk der Russen, dass von den Briten und Franzosen im Krimkrieg 1854 komplett zerstört wurde.
Im Jahre 1830 begannen die Russen mit diesem Festungsbau. Bomarsund war wie eine kleine Stadt mit Bäckerei, Gefängnis, Brunnen und Toiletten. Die Festung bestand aus 246 Räumen (18.000m2) und hatte Platz für 2.500 Mann und 115 Kanonen.
Die Kanonen sind noch bestens erhalten und das Zarenwappen deutlich zu erkennen.
Bei unserem Rundgang in der Festungsanlage entdeckte ich erstaunlicherweise viele wilde Johannisbeersträucher.
Abendliche Radtour über Föglö mit erstaunlichen Blumenfunden. Vor einem verlassenem Haus findet ich verwilderte Lilien, die ich mit an Bord nehme, um sie dort im „Bordstudio“ für meine Kalender zu fotografieren. Zu meinen Erfolgen mit dem Sauerteig und dem selbst gebackenem Brot mache ich noch einen extra Beitrag.
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